Viel zu oft stehen sich Wissenschaft und Gestaltung als zwei getrennte, wenn nicht gar konträre Entitäten gegenüber. Dabei spielen doch so ähnliche Aspekte eine Rolle, Kreativität, Originalität und Können.
Doch schon Ernst Haeckels Abbildungen, beispielsweise von Planktonorganismen und Quallen, die der Mediziner, Zoologe und Philosoph ab Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete, sahen sich der Kritik ausgesetzt, zu „künstlerisch“ zu sein. Dies führt zur Frage, wie sich Kunst und Wissenschaft definieren. Während Wissenschaft etwas einfacher erklärt werden kann – Schaffung begründeten und geordneten Wissens – entzieht sich der Begriff ‚Kunst‘ der Festlegung: Kunst kommt von Können – aber wieviel Können muss vorausgesetzt werden? Kunst ist ein Werk mit Aussage – aber wie sieht es mit l’art pour l’art aus, und warum lassen sich Werke so unterschiedlich interpretieren? Kunst ist schön – aber liegt Schönheit nicht im Auge des (kulturell eingebundenen) Betrachters? Kunst ist das, was uns zum Menschen macht – aber wie sieht es mit AI generierten Werken aus?
Im Zentrum für Medienkultur versuchen wir, uns künstlerisch mit wissenschaftlichen Themen zu beschäftigen und wissenschaftlich über Kunst zu arbeiten. Dies beginnt bereits mit Hausarbeiten, in denen Studierende künstlerische Werke mit Erkenntnis- und/oder Vermittlungsinteresse erstellen und sie zusammen mit einer textlichen Ausarbeitung einreichen. Ferner organisieren wir Ausstellungen und Exkursionen, wirken an künstlerischen und interkulturellen Projekten wie „you+me“ mit und fördern den Diskurs mit Kunstschaffenden und Kuratoren weltweit.
Eine Faltbroschüre zum Thema "Mindfulness" (Achtsamkeit) soll die grundlegenden Inhalte für jeden verständlich erläutern und zum Ausprobieren einladen.
Die darin enthaltenen, selbst erstellten Fotografien, die Gestaltung und das Layout spiegeln die Gefühle einer achtsamen Lebensweise wider.
Rosa Daria Didonna, Sarah Thiem, Katharina Schöller
– 3. Semester Neue Medien und interkulturelle Kommunikation
Das Werk dient der Aufklärung und der medialen Sichtbarkeit über eine schwere psychische Erkrankung: Die Zwangsstörung, unter der 3% der Bevölkerung leiden, ist den meisten Betroffenen aufgrund der Absurdität der Gedanken und/ oder Handlungen, zu denen sie sich gezwungen fühlen, peinlich und nur schwer zuzugeben. Betroffene leiden ohnehin unter großem Stress, Angst und Anspannung und sollten sich nicht der zusätzlichen Anstrengung aussetzen müssen, sich vor der Gesellschaft verstecken zu müssen.
Hanna – 3. Semester Neue Medien und interkulturelle Kommunikation
Das Werk: „The Beauty Standard“ soll auf die Problematik der Effekte von Instagram auf das weibliche Schönheitsideal und Selbstwertgefühl aufmerksam machen. Das veränderte Aussehen, die Unzufriedenheit mit sich selbst, der Druck sich an „perfekte“ Influencer anzupassen sind Produkte der Instagram-„Scheinwelt“, für deren ständig wandelnden Ideale man niemals gut genug zu sein scheint.
Lueje Nzita – 3. Semester Neue Medien und interkulturelle Kommunikation, Aida Herauf und Annelisse Mendoza Lazo
Das Kunstwerk behandelt die Krankheit Misophonie, die bisher wenig Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Öffentlichkeit erhalten hat. Bei Misophonie rufen bestimmte Geräusche (Trigger), wie das Apfel-Kauen oder das Kugelschreiber-Klicken, verschiedene negative Reaktionen hervor – von innerer Unruhe über hochkochende Emotionen wie Hass, Verzweiflung, Wut oder auch Panik.
Christine Jilg – 3. Semester Neue Medien und interkulturelle Kommunikation
In dieser sehr persönlichen Fotoserie veranschaulicht die Künstlerin veranschaulicht die eigene Depression. Durch die Nutzung kunsttherapeutischer Ansätze wird hier schnell deutlich, dass sie sich in einem Kampf zwischen gut (gesunde, lebendige, bunte Seite) und schlecht (depressive, rissige Seite) befindet. Die Kunsttherapie kann Betroffenen helfen ihre Gefühle, Ängste, Sorgen durch künstlerisches Ausleben zu verstehen und zu verarbeiten.
Sophia Pownuk – 3. Semester Neue Medien und interkulturelle Kommunikation